Ich hab den Thread erst jetzt entdeckt und finde ihn richtig spannend.
Ich finde es superschwer, Preise für Hobby-Sachen festzulegen. Ich fand auf der messe in Hamburg die 5er-Kugel-Ohrringe auch extrem überteuert. Ich glaube, ich setze meine eigenen Preise eher zu niedrig an (bekam ja auch ausreichend Schimpfe von meinem Mann und Isbl
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)
Ich denke irgendwie immer: Was würde ich bezahlen? Und es ist noch nicht lange her, da war ich Schülerin mit wenig Taschengeld... In diesen Dimensionen denke ich manchmal noch...
Bei meinem beiden Drachen für 27 Euro sind z.B. 4,50 € Versandkosten, dann ca. 50 Cent Verpackungskosten mit enthalten, außerdem gehen 30 cent pro jahr an daWanda fürs Einstellen und bei Verkauf nochmal 7% (1,90€). Also bleiben 19,80 € "Umsatz", von dem ca. 2 € Materialwert abzuziehen sind. Die Drachen habe ich nicht fertig hier rumstehen. Ich fertige sie nach dem Kauf extra an, das dauert ca. 4-6 Stunden. Damit gestehe ich mir selbst einen Stundenlohn von 3-4,50 € zu. Das ist nicht viel, finde ich. Auf der anderen Seite ist es eben mein Hobby und inzwischen nur zu, na, sagen wir 10% mein Beruf. Ich möchte damit niemanden "abzocken", es aber auch nicht "für lau hergeben". Ich möchte die Drachen nicht als "Massenprodukt" verkaufen, sondern als Einzelstücke an die, denen sie es wert sind. Diesen Kompromiss preislich festzulegen, das fällt mir unheimlich schwer.
Andererseits denke ich, naja gut, jeder kann seine Preise selbst festlegen. Die Diskussion um fantasiabeads hatten wir ja schon. Ich habe auch vor, ab 2014 Eigenkreationen als Anleitung zu verkaufen, die einfach besonders aufwändig waren und die ich nicht mal ebenso kostenlos online stellen möchte, damit sie dann bei ggole+ als Währung verwendet werden. Das fällt mir irgendwie schon schwer, weil ich eigentlich mein Hobby gerne mit anderen teile und mich ja auch über jede kostenlose Anleitung freue. Andererseits stecken in manchen Eigenkreationen und dem Erstellen der Anleitung selbst viele, viele Stunden Arbeit (manchmal insgesamt 40 Stunden oder mehr). Dann finde ich es nicht mehr so verwerflich, dafür doch etwas Geld zu nehmen. (Wenn man sich das mal überlegt: 40h Arbeit entsprechen einem Monatsgehalt, wenn man in der Zeit einem bezahlten Job nachgehen würde, statt Anleitungen zu erstellen...)
Und wo wir einmal bei der Diskussion sind: Ich habe keinen Plan, wieviel Geld da angebracht ist. Da gibt es ja keine Pauschalaussage, weil auch jeder anderer finanzielle Mittel hat. Jemand, der fest im Berufsleben steht, bezahlt vielleicht auch mal 10 € für ein aufwändiges Bighead (also die Anleitung) oder einen riesigen Drachen, wenn es demjenigen wirklich gefällt. Jemand, der noch zur Schule geht, sagt vielleicht - "mehr als 3 € für eine Anleitung, wo es Bücher mit 25 ALs für 9 € gibt, niemals!". Auf der anderes seite wird ja auch keiner gezwungen, die Anleitung zu kaufen und das Tier zu basteln.
Und dann die Frage: Was ist mir meine eigene Arbeit wert? Und wenn sie dann doch irgendwann auf google+ auftaucht (und das werden sie, da mache ich mir keine Illusionen), dann ist es sowieso mit der Anleitung quasi vorbei - was möchte ich bis zu dem Zeitpunkt gerne damit verdient haben? All diese Punkte machen es sehr schwer.
Alle zufriedenstellen kann man eh nie, da - egal welcher Preis - es immer jemanden geben wird, der es zu teuer und jemanden, der es zu billig findet.
Ich wette z.B., wenn ich sage - mal ins Blaue hinein - die Anleitung z.B. für den Phönixdrachen (den es im Wettbewerb zu gewinnen gab) kostet als E-Book 5 €. Dann gibt es bestimmt einen Teil von euch, der sagt "Waaas, so billig? Das war doch viel, viel mehr Aufwand!" - und es wird trotzdem noch welche geben, denen das zu teuer ist. Was also tun?
Ich denke, so geht es vielen Händlern auch - gerade denen, die es nicht hauptberuflich machen...