This forum uses cookies
This forum makes use of cookies to store your login information if you are registered, and your last visit if you are not. Cookies are small text documents stored on your computer; the cookies set by this forum can only be used on this website and pose no security risk. Cookies on this forum also track the specific topics you have read and when you last read them. Please confirm whether you accept or reject these cookies being set.

A cookie will be stored in your browser regardless of choice to prevent you being asked this question again. You will be able to change your cookie settings at any time using the link in the footer.

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Basisanleitung zur Arbeit mit Schmelzgranulat
#1
Hi Leute,

damit ihr euch besser vorstellen könnt, wie man mit Schmelzgranulat (in meinem Fall von Colouraplast (bestehend aus Polystyrol)) arbeitet, hier jetzt die versprochene Basisanleitung. Smile
Einige Bilder sind leider etwas unscharf, aber ich denke/hoffe man kann es trotzdem erkennen.

Bevor ich zur eigentlichen Anleitung komme, zeig ich euch erstmal ein Foto von einem einzelnen Granualt-Stift, und wie er aussieht nachdem er bei 150 und 200 Grad im Backofen war. Damit will ich euch das Schmelzverhalten ein wenig näher bringen.

[Bild: granulatgpeyh.jpeg]

Hier nun die Anleitung (zu jedem Schritt gibt es ein Foto):

Da diese Anleitung zeigen soll, wie man Schmelzgranulat verarbeitet, sind die benötigten Utensilien nur exemplarisch. Ich habe jetzt folgendes benutzt:
- ein Stück Biegeband
- Pinzette
- Schmelzgranulat (Colouraplast) in den Farben weiß, rot, blau, braun und farblos
- Schmelzplatte (aus Metall)
- runde Ausstechförmchen in den Größen 2,5cm; 3cm; 4,5cm; 6cm; 8cm

Zuerst die Ausstechförmchen in der gewünschten Form positionieren.
[Bild: aufstellung7binf.jpeg]
(hier könntet ihr auch Biegeband zu einem Kreis oder einer anderen Form biegen, und als Form benutzen)

Da man öfters eine Aussparung für z.b. Aufhänger benötigt, schneidet man ein kleines Stück Biegeband ab und biegt es mit der Pinzette in die benötigte Form (hier jetzt eine kleine runde Aussparung)
[Bild: biegebandr3e59.jpeg]

Die Aussparung wird an ihren Platz gelegt.
[Bild: mitbandwiem2.jpeg]

Das Garnulat wird in die Zwischenräume (in die Förmchen) gefüllt
[Bild: befuellt3lia9.jpeg]

Die größere Scheibe soll später fließende Übergänge zwischen den einzelnen Farben haben. Deswegen heben wir die mittleren beiden Förmchen vorsichtig heraus, damit beim Schmelzen ein ineinanderfließender Farbübergang entsteht
[Bild: nachziehenh9f5i.jpeg]

Da jetzt unten links ein wenig Granulat fehlt, füllt man mit dem (hier) weißen Granulat auf
[Bild: nachfuellen3lcl1.jpeg]

Nun schiebt man das Ganze bei 200 Grad in den Backofen. Erst wenn die einzelnen Stiftchen zu einer homogenen Masse verschmolzen sind (ist bei jedem Backofen unterschiedlich) Bachofen ausmachen, aber die Tür noch geschlossen lassen. Nach 5 min die Tür einen Spalt öffen (am besten im 45 Gard Winkel) und komplett auskühlen lassen. Keine Panik wenn leichtes Krachen zu hören ist, das ist normal.

Und so sieht es dann aus, wenn es aus dem Backofen kommt
[Bild: nachschmelzen3udg2.jpeg]

Jetzt die Teile aus den Ausstechförmchen lösen. Aber Vorsicht :!: -> man kann sich dabei leicht schneiden. Jeweils am Rand der Förmchen entlang versuchen die Werkstücke rauszudrücken. Wenn man mit den Fingern nicht drankommt (was jetzt zwar hier nicht der Fall war), einfach einen kleinen stumpfen Gegenstand verwenden. Manchmal geht's aber auch nur mit roher Gewalt. Es macht dann auch nichts, Wenn dabei Risse entstehen. Die bekommt man wieder weg, indem man die Teile bei 150 Grad noch mal kurz in den Backofen legt. So bekommt man auch die Kanten glatt (die ich jetzt hier aber nicht glatt benötige)

Die große Scheibe mit den fließenden Farbübergängen ist hiermit fertig
[Bild: fliessenderuebergang84crq.jpeg]

Bei der kleinen Scheibe will ich das weitere Vorgehen für scharf begrenzten Farbübergang zeigen.

Die Kunststoffteile werden wieder zusammengesetzt und in die äußerste Form gesteckt.
[Bild: nachschmelzvordkcd6.jpeg]

Das ganze kommt dann bei 150 Gard wieder in den Backofen zum sogenannten "Nachschmelzen". Ausgeschaltet wird, wenn die beiden Ränder sich komplett vereint haben. Aber nicht zu lange warten, sonst laufen die Farben wieder ineinander. Mit der Zeit hat man den richtigen Zeitpunkt rausgefunden .

Und so sieht es dann aus, wenn es aus dem Backofen kommt
[Bild: nachschmelzenzweip1cg6.jpeg]

Jetzt ist auch die kleine Scheibe mit dem scharf begrenzten Farbübergang fertig
[Bild: geraderuebergang9bf2h.jpeg]

Fertig!

Ich hoffe, es war verständlich und aufschlußreich. Biggrin
Fragen sind wie immer willkommen.

Gruß
Zuse
Zitieren
#2
das ist ja lustig ich glaube so würde chemie viel mehr spaß machen....
A day without laughter is a wasted Day
Zitieren
#3
Danke für die tolle Anleitung Smile
Ich glaub, das muss ich auch mal ausprobieren Biggrin
Liebe Grüße,
Linda
Zitieren
#4
Danke für deine ausführliche Anleitung. Jetzt weiß ich auch endlich, wofür Schmelzgranulat gut ist. Letztens hatte ich es noch im Laden gesehen. Hätte ich das besser mal gekauft... Aber das werde ich noch nachholen, sobald ich mal etwas mehr Zeit habe. Ich denke, dann werden auch noch Fragen auftauchen ^^
Das Leben ist wie ein von Künstlerhänden geschliffener Diamant - einmalig und nicht wiederholbar.
[Achim Schmidtmann]
Zitieren
#5
Dankeschön, dass sieht echt interessant aus. Ja, das wäre eine gute Lösung für Wasseruntergründe. Aber könnte man dann auch Perlentiere darin ein bisschen "versinken" lassen? (also so, wie Jalaila das gemacht hat bei ihrem Mikrodiorama "an der Küste" Hier klicken)
*Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken*
[img]ttp://perlentiere.forumprofi.de/images/smilies/icon_redface.gif[/img]
Zitieren
#6
Danke für die ausführliche Anleitung. Sieht sehr interessant aus.
Mein Blog: Webhort
Zitieren
#7
Zitieren
#8
Zuse schrieb:
lelo schrieb:Aber könnte man dann auch Perlentiere darin ein bisschen "versinken" lassen? (also so, wie Jalaila das gemacht hat bei ihrem Mikrodiorama "an der Küste" Hier klicken)

Versinken lassen würde in dem Fall Einschmelzen bedeuten. Das geht dann aber nur mit Dingen, die 200 Grad aushalten können ohne selbst zu schmelzen; also Steine, Metall, Silikon, Porzellan oder feuerfestes Glas. Perlen selber würden schmelzen.
Man könnte höchstens eine Art Platzhalter (am besten Silikonbackfolie oder Metallbiegeband) mit einschmelzen, den man dann entfernen und das Perlenobjekt dafür einkleben könnte. Der Platzhalter muss aber aus dem Granulat herausragen, damit man ihn dann auch packen und herausziehen kann.

okay, danke Smile
*Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken*
[img]ttp://perlentiere.forumprofi.de/images/smilies/icon_redface.gif[/img]
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste