Unsere kleine Reisegruppe hatte ihre nächste Station erreicht. Doch schon bevor die Herrschaften aussteigen konnten, war ein lautes Wehklagen aus dem Paket zu hören.
"Aua, aua, aua, mein Arm!"
Es war der kleine Engel, der sich beim aussteigen mit Tränen in den Augen den Arm hielt. Offenbar war die letzte Route holpriger gewesen als angenommen. Das arme Bärchen hatte sich den Arm ausgerenkt.
"Was machen wir denn jetzt nur", fragte Karlo Seidenpfote.
"Hier ist ja weit und breit niemand, der uns helfen kann", erwiderte Lady Strandbär.
Swetty Cherry kniete sich neben das wimmernde Engelchen und meinte "wir müssen sie irgendwie tragen".
Doch plötzlich waren gewaltige Flügelschläge zu hören. Unsere Freunde sahen nach oben und erblickten einen gigantischen schwarzen Drachen, der genau auf sie zuflog.
"Stimmen die Geschichten über die Monster also doch", grummelte Bruder Martin.
Doch was sollten sie tun? Das verletzte Engelchen konnte nicht weglaufen. Und allein lassen wollte sie auch niemand.
Doch als der Drache schon recht nah herangekommen war, rief BlueBerry plötzlich: "Hey, da sitzt ja einer drauf!"
Und tatsächlich! Auf dem Drachen saß jemand!
Nun setzte das riesige Ungetüm zur Landung an. Jetzt konnten sie die Gestalt auf seinem Rücken besser erkennen. Ein komischer Kerl war das. Hörner hatte er.
Und hatte er ernsthaft eine Motte dabei?!
"Ich grüße euch!", rief der Unbekannte. "Mein Name ist Xemerius! Seid ihr die Reisegruppe, die heute hier eintreffen sollte? Ich soll euch in Empfang nehmen"
Unsere Freunde waren hin- und hergerissen zwischen dem seltsamen Kerl mit seiner Motte und dem furchteinflößenden Drachen, der neben ihm stand und schwarzen Rauch aus seinen Nüstern blies.
"Macht euch um Hadir keine Sorgen. Er hilft mir gelegentlich, um schnell von einem Ort zum anderen zu reisen."
Nun fiel sein Blick auf Engel. "Oh, tut mir leid! Braucht Ihr Hilfe?"
La Pastella fand als erstes ihre Worte wieder: "Ja, Engel hat sich auf der Reise verletzt"
Xemerius bot an, Engel auf seinem Drachen mitzunehmen, sodass sie schnellstmöglich versorgt werden konnte.
"Folgt einfach dem Weg hier nach Norden. Dann stoßt ihr irgendwann auf unser Dorf"
Dann flog er mit Engel davon.
Als die Reisegruppe in der Abenddämmerung ihr Ziel erreichte, saß Engel bereits draußen mit einigen anderen zusammen am Lagerfeuer. Offenbar war sie gut versorgt worden und war schon wieder guter Dinge. "Eine Häsin namens Mina Nox hat mir den Arm wieder eingerenkt". Dabei zeigte sie auf ein Häschen, dass etwas abseits im Schatten saß. Unsere Freunde setzten sich nun auch ans Feuer und unterhielten sich mit den Anwohnern.
La Pastella fand einen Platz neben Mina Nox und Xemerius und bedankte sich bei Ihnen. "Es muss toll sein, hier zu leben", schwärmte sie und beobachtete dabei den riesigen Drachen, der am Rande des Dorfes lag.
"Naja, ich weiß nicht", murmelte Mina Nox. "Mir sind die Viecher hier ein gutes Stück zu groß und zu angsteinflößend". Außerdem gibt es für mich hier kaum etwas zu tun. Ich würde gern die Welt sehen"
Xemerius meinte: "Ich habe gerade mit Engel gesprochen und ihr geraten, doch hier zu bleiben. Sie ist immer noch nicht ganz fit und ich weiß nicht, ob sie sich auf der weiteren Reise nicht nochmal verletzt. Doch sie will unbedingt weiter reisen. Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, wenn du, Mina, mit ihr zusammen gehst und ein bisschen auf sie aufpasst"
Und so bot La Pastella, die sehr gern hier bleiben wollte, Mina Nox ihren Platz in der Reisegruppe an.
Das wäre dann also mein Tauschvorschlag: La Pastella gegen Mina Nox. Für mehr fehlt mir im Moment leider die Zeit
Das kleine Engelchen kam leider tatsächlich verletzt bei mir an. Der rechte Arm war fast ab und hing nur noch an einem losen Faden am Körper.
Leider dröseln sich auch die anderen Knoten an ihr so langsam auf und ich weiß nicht so recht, was ich mit ihr machen soll. Den Arm habe ich wieder befestigt, aber bei den restlichen Knoten müsste ich gucken. Soll ich versuchen, sie zu stabilisieren? Ansonsten würde ich sie extra gepolstert weiterschicken, damit ihr nichts mehr passiert.